Pseudomonas aeruginosa
Pseudomonas aeruginosa ist ein stäbchenförmiges Bakterium, das in unserer Umwelt allgegenwärtig ist.
Bei Patient*innen mit Mukoviszidose kann dieser Keim die Lunge infizieren und den Krankheitsverlauf deutlich verschlechtern.
Pseudomonas aeruginosa ist ein stäbchenförmiges Bakterium, das in unserer Umwelt allgegenwärtig ist.
Bei Patient*innen mit Mukoviszidose kann dieser Keim die Lunge infizieren und den Krankheitsverlauf deutlich verschlechtern.
Pseudomonas aeruginosa ist ein stäbchenförmiges Bakterium, das in unserer Umwelt allgegenwärtig ist.
Bei Patient*innen mit Mukoviszidose kann dieser Keim die Lunge infizieren und den Krankheitsverlauf deutlich verschlechtern.
Pseudomonas aeruginosa ist ein stäbchenförmiges Bakterium, das in unserer Umwelt allgegenwärtig ist.
Bei Patient*innen mit Mukoviszidose kann dieser Keim die Lunge infizieren und den Krankheitsverlauf deutlich verschlechtern.
Grundsätzlich können sich Betroffene mit Mukoviszidose in jedem Alter mit Pseudomonas aeruginosa infizieren. Mit zunehmendem Alter steigt aber der Anteil an Patient*innen, bei denen das Bakterium nachweisbar ist. Zwischen dem 25. und 34. Lebensjahr wird Pseudomonas aeruginosa zum häufigsten Keim in der Lunge von Menschen mit Mukoviszidose1.
Das Bakterium tritt bevorzugt in feuchter Umgebung auf. Im Haushalt können daher Abflüsse im Badezimmer, die Toilette und die Küchenspüle, aber auch Spülschwämme und andere Putzutensilien sowie das Wasser von Schnittblumen Infektionsquellen für Pseudomonas aeruginosa darstellen. Aber auch auf Metall- oder Kunststoffoberflächen kann der Keim lange überdauern und z. B. auf Hände übertragen werden. Dies gilt selbstverständlich nicht nur für den privaten Haushalt, sondern ebenso für Arztpraxen und Kliniken2.
Größter Risikofaktor für eine Ansteckung ist jedoch womöglich der wiederholte, enge und andauernde Kontakt zu anderen Betroffenen, die bereits mit Pseudomonas aeruginosa infiziert sind. So können beim Husten feine Tröpfchen (Aerosole) entstehen, die eine Distanz von mehr als einem Meter überwinden und eine Zeit von mindestens 45 Minuten überdauern können3.
Bei der medizinischen Versorgung von Menschen mit Mukoviszidose achten Arztpraxen und Kliniken daher darauf, Kontakte zwischen infizierten und nicht infizierten Patient*innen zu vermeiden und hohe Anforderungen an die Hygiene zu erfüllen 2. Welche Maßnahmen Betroffene selbst ergreifen können, um sich vor einer Infektion zu schützen, können Sie in unserer Rubrik Hygienemaßnahmen nachlesen.
Die wichtigste Methode ist die mikrobiologische Diagnostik, bei der ein Labor Probenmaterial aus der Lunge untersucht und das Bakterium selbst nachweist. Als Probe dient bevorzugt das als Sputum bezeichnete schleimige Sekret, das beim Husten aus den Atemwegen befördert und ausgespuckt wird.
Falls kein Sputum abgehustet werden kann, wird ein tiefer Rachenabstrich durchgeführt oder induziertes Sputum entnommen. Weitere Optionen sind die bronchoalveoläre Lavage (BAL), ein Nasenabstrich und unter Umständen eine nasale Lavage. Wenn keine andere Möglichkeit der Probengewinnung besteht oder sich der Gesundheitszustand verschlechtert, kann im Rahmen einer Lungenspiegelung (Bronchoskopie) Sekret aus den tiefen unteren Atemwegen entnommen werden4.
Um frühzeitig feststellen zu können, ob die Lunge mit dem Bakterium besiedelt ist, ist eine regelmäßige mikrobiologische Diagnostik erforderlich. So wird für Menschen mit Mukoviszidose eine Probenentnahme im Abstand von zwei Monaten empfohlen, mindestens vier pro Jahr sollten bei Routineambulanzterminen erfolgen. Ansonsten ist es unter Umständen möglich, nach einer gründlichen ärztlichen Einweisung die Proben zu Hause zu entnehmen4,5.
Auch der Nachweis von körpereigenen Abwehrstoffen im Blut, sogenannten Antikörpern, gegen Pseudomonas aeruginosa kann Hinweise auf eine Infektion geben. Daher sollte beim ersten mikrobiologischen Nachweis einer Besiedelung sowie ein Jahr nach der Behandlung einer akuten Infektion die Menge der Antikörper im Blut von Patient*innen mit Mukoviszidose bestimmt werden. Auch zur Kontrolle des Verlaufs einer chronischen Infektion ist der Antikörper-Nachweis geeignet5. Eine chronische Infektion liegt vor, wenn das Bakterium bei mindestens der Hälfte der innerhalb eines Jahres entnommenen Proben nachgewiesen wurde6.
Die Behandlung einer Infektion mit Pseudomonas aeruginosa bei Menschen mit Mukoviszidose erfolgt mit Antibiotika. Diese können in Form von Saft oder Tabletten (oral), per Inhalation oder über die Vene in die Blutbahn (intravenös) verabreicht werden. Die Wahl des Antibiotikums beruht unter anderem auf einer Testung des Keims auf Resistenzen, die im Rahmen der mikrobiologischen Diagnostik durchgeführt wird. Dabei wird überprüft, auf welche Wirkstoffe das Bakterium möglicherweise nicht reagiert 4,5.
Je nach Dauer der Infektion werden zwei unterschiedliche Behandlungskonzepte verfolgt: die Eradikationstherapie (Beseitigung des Erregers) und die Suppressionstherapie (Unterdrückung des Erregers).
Die Eradikationstherapie wird beim erstmaligen Nachweis des Bakteriums durchgeführt und hat zum Ziel, den Erreger vollständig zu beseitigen. Die Wirksamkeit einer frühen Eradikationstherapie wurde in verschiedenen Studien gezeigt. Sie reduziert den Anteil an Patient*innen mit einer chronischen Infektion bzw. verschiebt die chronische Besiedelung in ein späteres Lebensalter7.
Die Suppressionstherapie wird bei Vorliegen einer chronischen Infektion eingesetzt. Sie zielt darauf ab, die Anzahl der Bakterien zu reduzieren und Schäden an der Lunge zu verhindern. Häufig werden inhalative Antibiotika eingesetzt, die entweder dauerhaft oder mit regelmäßigen Unterbrechungen eingenommen werden müssen5.
Neben der Behandlung mit Antibiotika kann es bei Infektionen mit Pseudomonas aeruginosa sinnvoll sein, die Intensität und/oder Häufigkeit von unterstützenden Therapiemaßnahmen, wie Physiotherapie, Trainingstherapie, Sport und psychologische/soziale Beratung, zu erhöhen5.